Die Bedeutung der Farben und ihre Wirkung im Raum

Bestimmt jeder von uns hatte in seiner Kindheit Berührung mit einem Stimmungsring, welcher je nach aktueller Gemütslage die Farbe gewechselt hat. Genauso wie dieser Ring damals mehr oder weniger treffend unsere Laune anhand von Farben widergespiegelt hat, können anders herum auch Farben unsere Stimmung beeinflussen.

Jeder Farbe werden je nach Kultur verschiedene Attribute zugeschrieben. So hat jeder mit Sicherheit schon einmal gehört, dass Rot die Farbe der Liebe und Grün die der Hoffnung ist. Im weiteren Verlauf möchte ich gerne detailliert auf die einzelnen Farben, ihre Bedeutung und Wirkung im Raum eingehen und wie man sie geschickt einsetzen kann.

Die Bedeutung der Farben und ihre Wirkung im Raum

Bestimmt jeder von uns hatte in seiner Kindheit Berührung mit einem Stimmungsring, welcher je nach aktueller Gemütslage die Farbe gewechselt hat. Genauso wie dieser Ring damals mehr oder weniger treffend unsere Laune anhand von Farben widergespiegelt hat, können anders herum auch Farben unsere Stimmung beeinflussen.

Jeder Farbe werden je nach Kultur verschiedene Attribute zugeschrieben. So hat jeder mit Sicherheit schon einmal gehört, dass Rot die Farbe der Liebe und Grün die der Hoffnung ist. Im weiteren Verlauf möchte ich gerne detailliert auf die einzelnen Farben, ihre Bedeutung und Wirkung im Raum eingehen und wie man sie geschickt einsetzen kann.

ROT

Im Ursprung rührt die Farbe Rot aus dem Urelement Feuer. Sie ist wohl mit die älteste Farbe, da sie aus den Farbpigmenten der Erde gewonnen wurde. Rot hat bei den Menschen schon immer tiefe Gefühle ausgelöst, wahrscheinlich weil es eben in seiner satten Form beinahe glüht, einen erregt und auch die wärmste der drei Grundfarben ist. Purpur-Rot stand in der Geschichte vor allem für Macht, Energie und Leidenschaft. In der Natur dient sie hauptsächlich als Warnfarbe.

Wird Rot mit Weiß gemischt, entsteht Rosa, welches auf uns besonders feminin, unschuldig und unbeschwert wirkt. Manchmal auch naiv und kindlich. Mischt man hingegen Schwarz dazu, entsteht Burgunder, das wir als exklusiv und elegant empfinden. Dunkel gemischte Farbtöne empfinden wir generell als schwerer und dadurch edler und schicker.

Wenn man einen Rotton nun also im Raum benutzen möchte, sollte man sich zuerst darüber im Klaren sein, dass die Wirkung ganz stark vom exakten Ton abhängt. Eine Tapete in einem gelblichen Rot erzeugt eine warme und wohnliche Stimmung. Ähnlich wie bei Terracotta assoziieren wir damit warme Gefilde und Urlaub. Bläuliches Rot hingegen wirkt frisch und modern. Vor allem in Kombination mit weißen Elementen wirken Rottöne elegant. Ähnlich wie roter Lippenstift bei unseren weißen Zähnen, sorgt Rot vor allem dafür, dass die gelben Nuancen im Weiß verloren gehen und das Weiß noch mehr strahlt. Wer sich dazu entschließt, eine rote Tapete zu verwenden, sollte dies vielleicht am Anfang eher bedacht einsetzen und sich langsam vortasten. Durch die stimulierende Wirkung von Rot kann es einen Raum auch schnell erschlagen. Mir persönlich gefällt Rot entweder besonders kräftig als Theatervorhang-Rot, oder in den dunkleren Schattierungen in Kombination mit weißen Holzvertäfelungen.

GELB

Die hellste aller Farben, Gelb, wird vor allem mit dem gleißenden Licht der Sonne assoziiert. Sie steht in vielen Kulturen für das Heilige und Göttliche und ebenso für Verstand und Weisheit. Ebenso wie Sonnenstrahlen beflügelt uns Gelb und versprüht umgehend gute Laune und positive Energie. Gleichzeit nehmen wir Menschen Gelb mit am besten wahr. Selbst auf großer Distanz sehen wir durch Ihre Strahlkraft gelbe Dinge oft besser als andere.

Mischt man Gelb mit Weiß, entsteht Vanille, was ein bisschen sanfter auf uns wirkt als reines Gelb. Goldgelb verbinden wir allein schon durch die Namensgebung mit Reichtum und Macht. Wird Gelb verunreinigt, entstehen die gebrochenen Gelbtöne, die eher negativ behaftet sind.

Ein Gelbton im Raum sollte ebenso mit Bedacht ausgesucht werden wie ein Rotton. Gelb wirkt zwar grundsätzlich eher erheiternd, aber ein zu intensives Gelb, wenn es z. B. zu grünstichig ist und in die Richtung von Zitronengelb geht, kann auch auf Dauer anstrengend wirken. Es regt allerdings die kreativen und geistigen Prozesse an und ist daher ein idealer Partner im Arbeitszimmer oder der Küche. Durch die sprichwörtlich strahlende Wirkung von Gelb sollte man darauf achten, dass Gelb reflektiert und blaustichige Farben durch eine in Gelb tapezierte Wand z. B. schnell einen Grünstich bekommen. Generell eignen sich gelbe Tapeten für ganze Räume und auch für Räume mit wenig Fenstern, da Gelb das wenige Licht durch die Reflexion gefühlt vermehrt.

BLAU

Die wohl gefühlsduseligste Farbe ist Blau. Ihre Bedeutungen sind so vielseitig wie unsere Gefühlslagen. Melancholisch, traurig, aber eben auch entspannend und beruhigend wird Blau aufgenommen. In der Natur umgibt uns Himmel- oder Meerblau omnipräsent und lädt uns ein, sich sprichwörtlich darin zu verlieren. Lange Zeit galt Blau vor Schwarz als festlichste aller Farben und wurde nur zu besonderen Anlässen getragen. Im Christentum war Blau schon immer die Farbe des Göttlichen und Jungfräulichen. Da Blau die am schwierigsten herzustellende Farbe ist, war sie lange den Adligen vorbehalten. Heutzutage wirkt Blau vor allem zuverlässig und vertrauensvoll.

Himmelblau, dementsprechend Blau mit Weiß gemischt, wirkt noch frischer, kühler und ist wenig greifbar. Nachtblau, also fast Schwarz, wirkt tiefgründig und edel. In Nachtblau kann man sich ebenso verlieren. Das wussten auch Philosophen und Denker zu schätzen und hüllten sich oft auch in nachtblaue Gewänder.

Im Raum hingegen wirkt Blau hauptsächlich beruhigend und kühlend. Deswegen eignet es sich hervorragend für Schlafzimmer und Wohnzimmer. Eine dunkelblaue Tapete bringt Objekte oder Pflanzen davor durch den starken Kontrast zum Leuchten. Dunkles kühles Blau wirkt schick, unaufdringlich, mondän und royal. Wird das Blau gelb- bzw. grünstichig, wirkt es eher tropisch und sommerlich. Ich persönlich mag solche Türkis- und Azurtöne sehr gern, allerdings wirken diese im europäischen Winter schnell fehl am Platz. Ein neutrales dunkles Blau hingegen funktioniert das gesamte Jahr über und passt sich der Umgebung an. Eine blaue Tapete lässt Räume außerdem größer erscheinen, schluckt allerdings auch viel Licht.

Wenden wir uns nun den Sekundärfarben zu. Diese entstehen durch die Mischung zweier Grundfarben. Würde man alle drei Grundfarben miteinander mischen, entstünde Braun.

ORANGE

Wenn man Rot und Gelb miteinander mischt, entsteht Orange. Es verbindet dadurch die beiden Attribute Licht und Wärme. Orange steht für Ausgelassenheit und Neugier. Es wirkt nach außen mutig und selbstbewusst. Dabei ist Orange eine der schwierigsten Farben, wenn es um gesellschaftliche Akzeptanz geht. Umso mehr wundert es einen, dass die Luxusmarke Hermès aus Paris Orange als Markenfarbe einsetzt. Fun Fact ist jedoch, dass es zum Zeitpunkt der Gründung von Hermès im zweiten Weltkrieg der einzig verfügbare Karton war. Orange wirkt auf uns zwar sehr selbstbewusst, aber selten luxuriös.

Apricot entsteht, wenn man Orange mit Weiß mischt. Ähnlich wie Rosa wirkt es feminin und weich. Allerdings nicht so unschuldig wie Rosa. Dunkelt man Orange ab, entsteht Terracotta. Wie der Name schon sagt vermittelt dieser Ton eine gewisse urvertraute Standfestigkeit und erinnert an einen Urlaub in Süditalien. Wenn der Rotanteil im Terracotta steigt, entstehen die ganzen wunderbaren fernöstlichen Gewürztöne, die herrlich stimulierend wirken.

Im Raum sollte man Orange und all seine Facetten jedoch eher mit Vorsicht genießen. Durch die Strahlkraft des Gelbanteils kann es sonst passieren, dass der ganze Raum Orange erleuchtet ist und es wirkt, als würde er brennen. Je erdiger das Orange gewählt ist, desto wohnlicher und behaglicher kann es wirken. In Kontrast mit Violett kann es sogar äußerst modern und schick wirken.

VIOLETT

In der Gegenwart wurde Violett zur Farbe der Gleichberechtigung. Vereint Violett doch sowohl das kühle, leichte, weibliche Blau als auch das warme, kräftige, männliche Rot. Violett wirkt geheimnisvoll, mystisch und übersinnlich. Im Mittelalter hingegen wurden Veilchen zum Symbol der Tugend und Bescheidenheit.

Hellt man Violett mit Weiß auf, entsteht Flieder. Diese Farbe wirkt auf uns vor allem anmutig und melancholisch. Nicht umsonst stimmt uns die Lavendelblüte glücklich und melancholisch zugleich. Mischt man Violett wiederum mit Schwarz, entsteht ein dunkles and mystisches Nachtviolett. Dieses steht vor allem für das Extravagante.

Im Raum wirkt Violett unglaublich schick und luxuriös. Es ist eine ebenso unkonventionelle Farbe wie Orange, lässt sich aber wesentlich einfacher einsetzen und kombinieren. Nicht umsonst sind die beiden Farben so gegensätzlich zu einander. Ähnlich wie rote Tapeten wirken violette vor allem in Kombination mit Weiß besonders edel. Auch wie bei Blau bringt Violett alles was davor steht zum Leuchten. Ein ganz in Violett gehaltener Raum kann allerdings auch erschlagend wirken.

GRÜN

Als letzte Mischfarbe bleibt uns Grün. Als Farbe der Flora steht Grün vor allem für Fruchtbarkeit und Wachstum. Es bildet die harmonische Mitte zwischen Gelb und Blau. Je nachdem welcher Farbanteil in der Mischung überwiegt, überwiegen auch die jeweiligen Attribute von Gelb und Blau. Grün ist auch nach wie vor die Farbe der Hoffnung und repräsentiert die Stärke der Natur.

Helles Grün sorgt dafür, dass wir uns fallen lassen können und uns entspannen. Als Farbe des asiatischen Zens symbolisiert sie den Einklang von Körper und Geist. Dunkles Grün, wie z. B. Waldgrün sorgt ebenso für Ruhe, steht dabei aber auch für Tradition und Sicherheit.

Grün eignet sich ebenso fürs Schlafzimmer und Wohnzimmer wie Blau. Wirkt es doch in abgedunkelter Form mit leichtem Blaustich ebenso beruhigend und harmonisch. Gelbe Nuancen hingegen können vitalisierend wirken und machen sich besonders im Bad gut. Eine dunkel-flaschengrün tapezierte Wand lässt Zimmerpflanzen leuchten und hilft, unruhigen Räumen ein bisschen Struktur zu verleihen. Mit grünen Tapeten kann man in der Regel nicht viel falsch machen. Es ist eine der, sagen wir mal, neutralsten Farben, wenn es im Interior-Bereich eingesetzt wird. Gerade aktuell erlebt Grün einen richtigen Hype und begegnet uns häufig.

Bei der Entscheidung von Farbe im Raum ist neben der Wirkung natürlich ungemein wichtig, dass einem der Farbton generell zusagt. Wenn man Blau z. B. an sich gar nicht mag, wird es auch nicht den beruhigenden Zweck im Schlafzimmer erfüllen. Bei Farbe im Raum gilt generell gut zu überlegen, was einem gefällt und sich dann am besten immer langsam vorzutasten. Durch den Trend hin zur Farbe ist unser Auge aber momentan schon mehr an Farbe generell gewöhnt und es macht es uns leichter, auch das eigene Zuhause farbenfroher zu gestalten.

 

 

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