Meine Lieblingstapete und wie sie ihren Weg zu mir fand

Um ehrlich zu sein waren Tapeten lange Zeit für mich nur etwas, das man in neu bezogenen Wohnungen in mühevoller Kleinstarbeit von den Wänden runter kratzt, um nachher die befreite Wand in frischen Farben zu streichen.

Wenn wir aber von Tapeten sprechen, sprechen wir zum Glück nicht nur von leidigen Raufaser- und Effekt-Struktur-Tapeten, sondern auch von beeindruckenden, wandfüllenden Kunstwerken, die Räume prägen und Stimmungen unterstreichen können.

Seit gefühlt 2 Jahren ist die Tapete wieder im Kommen und findet immer mehr Beachtung bei renommierten Interieur-Designern und somit automatisch den Weg in den öffentlichen Raum. Sprich: man sieht immer mehr Tapeten in Cafés, Restaurants etc., die uns inspirieren und unser Zuhause ebenfalls um eine Tapete bereichern lassen wollen.

Meine Lieblingstapete und wie sie ihren Weg zu mir fand

Um ehrlich zu sein waren Tapeten lange Zeit für mich nur etwas, das man in neu bezogenen Wohnungen in mühevoller Kleinstarbeit von den Wänden runter kratzt, um nachher die befreite Wand in frischen Farben zu streichen.

Wenn wir aber von Tapeten sprechen, sprechen wir zum Glück nicht nur von leidigen Raufaser- und Effekt-Struktur-Tapeten, sondern auch von beeindruckenden, wandfüllenden Kunstwerken, die Räume prägen und Stimmungen unterstreichen können.

Seit gefühlt 2 Jahren ist die Tapete wieder im Kommen und findet immer mehr Beachtung bei renommierten Interieur-Designern und somit automatisch den Weg in den öffentlichen Raum. Sprich: man sieht immer mehr Tapeten in Cafés, Restaurants etc., die uns inspirieren und unser Zuhause ebenfalls um eine Tapete bereichern lassen wollen.

Meine Lieblingstapete: Von Florenz über Mailand direkt zu mir nach Hause

So einen Aha-Haben-Wollen-Moment hatte ich, als ich Anfang 2019 in Florenz dem Gucci Garden Museum einen Besuch abstattete. Das ganze Museum war tapeziert mit den schönsten vintage Gucci-Motiven die man sich vorstellen konnte. Der neue Creative Director Alessandro Michele bekennt sich selber als absoluten Vintage- und Fernost-Fan und so wundert es einen nicht, dass man viele dieser typischen Motive auf seinen Designs findet. Seien es verschnörkelte Blumenmotive, romantische Verzierungen, von Libellen umtanzte Kraniche oder grafische Retro-Muster à la Gucci aus den 70er Jahren.

Ich für meinen Teil war sofort hin und weg und freute mich umso mehr, als ich rausfand, dass man die meisten der Designs kaufen kann. Die Tapetenmotive werden alle in feinster Handarbeit von Papeterie-Künstlern gemalt und dann im Anschluss in einem speziellen Druckverfahren auf besonderes Papier gedruckt und geprägt, so dass die einzelnen Tapetenbahnen am Ende aussehen wie gemalt und man zuhause kaum den Unterschied feststellen kann.

Auch wenn mir fast alle Tapeten der Serie auf Anhieb gefallen haben, gab es doch eine, die mir besonders ins Auge gestochen ist und die mir nach meinem Florenz-Aufenthalt dann in Berlin viele schlaflose Nächte bereitet hat, weil ich sie so schön fand! Es war eben diese Tapete mit den Libellen und weißen Kranichen, die im Japanischen für Glück und ein langes Leben stehen. Der Schneekranich ist einer der wichtigsten Protagonisten in der chinesischen Mythologie und die Idee, er würde unser neues Zuhause unter einen guten Stern stellen, gefiel mir sofort.

Leider aber gab es die Tapete zu dem Zeitpunkt nur mit pinkem Hintergrund, was ich persönlich dann doch für unser Schlafzimmer etwas schwierig fand. Und so verstrichen ein paar Monate, ohne dass die Tapete aber so ganz aus meinem Kopf weichen wollte, zu schön war die Vorstellung von Kranichen über dem Bett …

Als ich dann aber im April in Mailand beim Salone del Mobile, der internationalen Interieur-Design-Woche, unterwegs war, fand ich heraus, dass Gucci einen eigenen Interieur Store für die Gucci-Decor-Linie eröffnet hatte. Gesagt, getan und nichts wie hin, dachte ich mir, und kaum angekommen, sprang mir schon die neuste Design-Errungenschaft des Hauses im Schaufenster entgegen: meine Kranich-Tapete auf aquafarbenem Grund!

Ich konnte mich also kaum zügeln, und bevor ich noch die Ausstellung anschaute, wollte ich doch als erstes sicherstellen, dass diese Tapete mit zurück nach Berlin fliegen durfte. Es war quasi perfekt! Als hätte sie nach unserem Schlafzimmer gerufen. Denn die Bleiglas-Verglasung unserer Schlafzimmer-Türen hat exakt dieselbe Farbgebung und war somit ein perfekter Match!

Die Farbabstimmung

Zurück in Berlin ging es nun im weiteren Schritt darum, die passende Wandfarbe zur Tapete auszusuchen. Denn die Tapete soll ja nur über dem Bett hängen und nicht die ganze Wand bekleiden. Gerade bei so großen Motiv-Tapeten muss man auch sehr genau auf den Rapport achten und darauf, mit welchem Teil des Rapportes man anfängt.

Ich habe daraufhin Farbproben mit besonderen Grüntönen bestellt. Aber nicht nur Grün war von Interesse. Kurzzeitig hatte ich auch mit einem tiefen Theatervorhangs-Rot gespielt, wie in den Schnäbeln der Kraniche, oder einem hellen Natur- oder dunklem Balsamico-Ton. Alles natürlich passend zur Tapete.

Als die Farbtöne dann ankamen und man sie im Tageslicht mit der Tapete vergleichen konnte, war jedoch schnell klar, dass es auf einen Grünton hinauslaufen würde. Das Rot wäre wahrscheinlich zu erschlagend geworden und die anderen beiden Töne zu langweilig. Die Wahl fiel dann auf einen satten Aqua-Ton mit dem Namen Tabernacle, der das frische und lebensfrohe Motiv der Kraniche unterstreicht und hervorhebt.

Als die Farbe ankam, haben wir nicht lange gezögert und sofort losgestrichen. Nur die für die Tapete vorgesehene Fläche ließen wir frei, um Farbe zu sparen. Nachdem alles getrocknet war, kam der aufregendste Teil: die Tapete ordentlich anbringen.

Ran an die Wand: Die Anbringung der Tapete

Um es uns so einfach wie möglich zu machen, haben wir nicht die Tapete selbst mit Kleister eingestrichen, sondern die Wand mit einer Art Tapeten-Kleber, den man in jedem Baumarkt finden kann. Dadurch hat man weniger Stress beim Justieren und Anbringen und kann sich mit der Ausrichtung Zeit lassen. Wir haben also in Ruhe die Wand mit dem Kleber bestrichen und dann Bahn für Bahn mit der Wasserwage ausgerichtet und festgeklebt. Dabei muss man vor allem darauf achten, dass das Motiv an den Kanten trifft und darauf, dass man keine Luftblasen unter der Tapete einschließt. Es war also eine ganz schön schweißtreibende Angelegenheit das Ganze. Ich wollte natürlich auch nichts falsch machen und die Tapete perfekt an die Wand bringen!

Und ein, zwei, drei Bahnen später war die Tapete auch schon an der Wand und sah einfach nur super, super schön aus! Ich bin immer wieder aufs Neue beeindruckt, wenn ich ins Schlafzimmer komme, wie sehr sie den Raum verändert hat und wie gut sie dem Raum tut. Nicht nur, dass das Motiv einfach super schön ist, es legt auch gleichzeitig so eine wohlige Behaglichkeit über den gesamten Raum und man hat das Gefühl, noch nie besser gebettet gewesen zu sein.

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